Der Betrieb verläuft störungsfrei.
Unsere Reiseberaterin Andrea Matzinger vom Reisezentrum Täuffelen war für einen Sprachaufenthalt in Sevilla und hat einiges zu berichten vom Traumziel in Andalusien.
Die Sprachschule CLIC im Stadtkern von Sevilla bietet verschiedene Spanischkurse an. Jeden Montagmorgen werden die neuen Schüler nach Sprachniveau den Klassen zugeteilt. Im Morgenunterricht wird neben Grammatik vor allem Wert auf das Sprechen gelegt. Wer möglichst viel vom Unterricht profitieren will, kann neben dem Morgenunterricht auch noch Nachmittagssprachkurse in Kleingruppen besuchen. Die Schule bietet zudem zu gewissen Daten Nachmittagskure zu Latin Dance, Flamenco, Kochen, Fotografie oder Theater an. Die Cafeteria der Schule hat verschiedene Sandwiches & Suppen zum Mittagessen. Was ich aber sehr empfehlen kann, sind die frischen Tortillas.
Erste Spanischlektion: zwei ll ergeben im Spanischen in der Aussprache ein j, also ausgesprochen Tortijas, wie auch aus Sevilla in der Aussprache Sevija wird. Diese Tortillas werden nicht mit Weizen- oder Maiswraps gemacht, sondern die echte Spanische tortilla de patatas wird mit Eiern, Kartoffeln und Zwiebeln wie eine eher dicke Rösti zubereitet.
An meinem ersten Tag nach dem Nachmittagsunterricht war es 14.30 Uhr. Ich als Schweizerin dachte: Das reicht noch für einen Spaziergang durch die Stadt und passt dann aufs Abendessen. Dass aber in Spanien das Essen in der Cafeteria um 12 Uhr als Snack gilt und das Mittagessen auch noch um 15 Uhr bei der Gastmutter auf dem Tisch steht, dieses kulturelle Detail war mir entgangen. Für die folgenden Wochen wusste ich Bescheid. Mittagessen gab es um 15 Uhr, Abendessen nach den gemeinsamen Telenovelas frühestens um 20 Uhr.
Zweite Spanischlektion: Telenovelas sind Sendungen wie Sturm der Liebe, die von Liebe und Intrigen erzählen und meist über mehrere Jahre im Fernsehen laufen. Im spanischen Fernsehen sind dies zum Beispiel pasión y poder, tierra de reyes oder Soy Luna und viele Weitere.
Stadtspaziergang
Stadtspaziergang Triana
Stadtspaziergang Triana
Meine Gastmutter wohnte auf der anderen Seite des Kanals, so lernte ich das Stadtviertel Triana genauer kennen. Es ist definitiv einen Spaziergang wert. In den kleinen Läden findet man Spezialitäten und Kleinigkeiten weit ab von den typisch touristischen Souvenirs. Zudem sind die Ladenbesitzer immer für einen Schwatz zu haben. Sie erzählen von ihrem wunderschönen Triana, dem Neusten aus den Telenovelas, schwärmen von ihrem prächtigen Andalusien und dem Trianer Porzellan. Diverse Porzellan- und Keramiksammlungen von Tirana sind im Centro Cerámica Triana (Keramik Museum) zu sehen.
Wer den Nidauer oder Langenthaler Wochenmarkt zu schätzen weiss, muss unbedingt in der Markthalle von Triana vorbeischauen. Sie bietet neben Gemüse, Fleisch und Fisch auch eine grosse Anzahl an Backwaren und Kaffee. Bei verschiedenen Ständen können die Köstlichkeiten probiert werden und besonders der Käseverkäufer wird ihnen jede seiner Käsesorten genau beschrieben. Besonders empfehlenswert sind die Gewürzstände, welche ein Angebot haben das weit über Salz und Pfeffer hinaus geht. Auch am wunderbaren jamón (Schinken) darf man nicht einfach so vorbei gehen. Es ergeben sich immer wieder Gespräche mit den Verkäufern, die teilweise bereits seit der Neueröffnung 2001 jeden Tag (ausser Sonntag) ihren Stand betreuen. Dazwischen hat es diverse Restaurants und Bars.
Mercado de Triana
Mercado de Triana
Dritte Spanischlektion: Der jamón iberico stammt vom schwarzen Ibérico Schwein, hingegen der jamón serrano stammt vom normalen spanischen Hausschwein.
Etwas dem Kanal entlang befindet sich die Isla de la Cartuja. Diese Halbinsel war bis zur Weltausstellung 1992 eine komplette Insel. Heute ist sie mit dem Stadtteil Triana verbunden. Das Verbindungsstück zeigt neuere Gebäude, die in starkem Kontrast zu den Häuserreihen von Triana stehen. Die Insel beherbergt das Olympiastadion und einen grossen Park. Ich möchte jedoch auf das ehemalige Monasterio de Santa María de las Cuevas aufmerksam machen. Die Schornsteine und die Anschrift am Eingangstor erinnern an die ehemalige Porzellanfabrik. Während der Weltausstellung diente es als königlicher Pavillon. Heute kann in den inneren Gärten des ehemaligen Cartuja Klosters an einigen Sonntagen im Jahr Musik von lokalen Künstlern genossen werden. Der Eintritt in den Garten ist gratis, aber es wird als Anstand betrachtet sich ein Getränk von der Bar zu holen.
Für alle Fototouristen bieten die Plaza de España mit ihrem grossen Park und prächtigen Gebäuden, der ehemalige maurische Alcázar (Königspalast) und der Torre del Oro schöne Sujets. Der Metropol Parasol hat ein begehbares Dach und bietet einen großartigen Ausblick über die Stadt, von wo ebenfalls schöne Fotos gemacht werden können. Bei uns in der Sprachschule wurde der Metropol Parasol aufgrund seiner Form als Las Setas (die Pilze) bezeichnet. Der Parque Prado de San Sebastián lädt mit seinen Teichen und Springbrunnen zum Verweilen ein, und diente mir oft als Ort, um meine Hausaufgaben zu erledigen. Im Zentrum der Stadt befindet sich die Kathedrale von Sevilla.
Cartuja, äusserer Garten
Plaza de España
Kathedrale
Vierte Spanischlektion: Nach der Reconquista (christliche Rückeroberung von Andalusien) wurde die damalige Moschee als Kirche genutzt, bis sie schlussendlich niedergerissen und als Kathedrale neu errichtet wurde. Das Minarett daneben blieb jedoch stehen und wurde ausgebaut als Kirchturm, die Giralda. Durch den Erhalt des Turms sind sogar lateinische Kaligraphien aus der Römerzeit auf zwei Steinquardern der Mauer zu sehen.
Von der Giralda ist man in fünf Minuten am Plaza Nueva. An der einen Seite des Plaza Nueva befindet sich das Rathaus von Sevilla. Und in der Strasse hinten befindet sich die Sprachschule CLIC. Egal ob Sprachaufenthalt oder als Städtetrip. Sevilla ist definitiv eine Reise wert!