Im Wilden Westen von Kanada

Im Wilden Westen von Kanada

«Das sieht ja aus wie bei uns» war das Erste, was ich am Flughafen hörte. Aber Vancouver der Schweiz gleich zu setzen, entsprach ganz und gar nicht meiner Meinung.

Nach der Mietautoübernahme ging es am nächsten Morgen zum Fährterminal. Zuvor gab es aber in einem heimeligen Pub in einem Aussenquartier von Vancouver ein Frühstück, wie man es sich nur in den Ferien gönnt mit Rührei, Speck, Toast und Bratkartoffeln. Einen Abstecher in den Stanley Park lag trotzvollem Programm auch noch drin. Vorne in der Bucht können die Frachtschiffe beobachtet werden, die vor dem Hafen auf ihre Löschung warten.

Mit der Fähre ging es von Vancouver nach Langdale. Der Sunshine Coast Highway führte uns direkt zum nächsten Terminal in Earls Cove, von wo aus es mit der Fähre bis Saltery Bay ging. Die Fahrt führt an dicht bewaldeten Inseln vorbei, auf denen sich vereinzelt Häuser befinden. Da ist der Nachbar meist nur mit dem Boot erreichbar. Übernachtet haben wir in einem einfachen, aber sauberen Hotel in Powell River. Die Uferstrasse ist nicht direkt am Meer aber dort entlang hat es einige tolle Restaurants. Wir entschieden uns für die Coastal Cookery mit Blick aufs Meer.

Am nächsten Tag war Ziel unseres Fährschiffes die Stadt Comox auf Vancouver Island. Wir blieben für zwei Nächte in Campbell River. Der Dorfkern hat verschiedene Infotafeln über die Entstehungsgeschichte und kleinere Läden. Das Restaurant Quay West Kitchen bietet neben lokalem Essen auch eine schöne Sicht aufs Meer. Wer neben dem Essen auch das neuste aus der Stadt erfahren will, geht zu Dick's Fish & Chips und unterhält sich mit den Fischern auf dem Pier vorne. In Campbell River wurde übrigens auch ein Teil der Serie Chesapeake Shores gedreht.

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Auf der Fähre von Vancouver nach Victoria

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Campbell River

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Blick auf den Hafen in Victoria

Unser Tagesausflug in den Elk Falls Provincial Park war ein entspannter Spaziergang zu einer Hängebrücke, von wo aus man den eindrücklichen Wasserfall sieht. Wir setzten unseren Spaziergang auf dem gut ausgeschilderten Weg fort bis zum kleinen See oberhalb. Als wir nach dem ca. zweistündigen Rundweg wieder beim Parkplatz waren, besuchten wir noch die Ausstellung des Kraftwerkes. Das alte Kraftwerk hatte einst überirdische Rohre, welche nach dem Ausbau des Kraftwerkes nun unterirdisch geführt werden.

Wir machten uns auf in den Norden der Insel. Unterwegs wurde mit Schildern darauf hingewiesen, dass Schwarzbären keine Teddybären seien. Kurz darauf wurden wir auch auf die Grizzlys aufmerksam gemacht. Ja, wir waren definitiv tief in Kanada’s Wildnis. Die Bucht die sich uns nach der nächsten Wegbeugung eröffnete, versetzte uns mit seinen kleinen Häusern auf Pfählen direkt am Wasser, in die Siedler-Zeit. Telegraph Cove bietet neben Kanu-Abenteuern und Bären-Touren auch Whale Watching. Obwohl die Einwohnerzahl über den Summer durch die Touristen und Angestellten wächst, hat man doch ein heimeliges Gefühl, wenn man ein Pub oder Restaurant betritt. In Sallys Café kommt man leicht ins Gespräch mit dem Eigentümer und er erzählt gerne die Geschichte, warum sein Café Sallys heisst. Dies ist die Geschichte: Sein Hund Sally begrüsste alle Ankommenden. Sie kamen ins Gespräch und er wollte den Gästen einen Kaffee anbieten. Irgendwann stellte er einen Tisch hin, kaufte eine bessere Kaffeemaschine und Sallys Café war geboren. Wir wohnten in der Lodge etwas oberhalb der Bucht mit wunderbarem Ausblick. Wer mit dem Camper unterwegs ist, kann auf dem nahegelegenen Campingplatz einen Platz mieten.

Am folgenden Morgen entschieden wir uns in Port McNeill, auf dem Weg nach Port Hardy, zu frühstücken. Wie die Namen bereits darauf hinweisen, haben beide Städte sich um ihre Häfen herum entwickelt. Port Hardy ist ein Städtchen mit verschiedenen kleinen Läden, die lokale Lebensmittel oder Handwerksarbeiten anbieten. Im Cafe Guido & Co gibt es tolle Scones in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen., Im unteren Geschoss ist ein Bücherladen mit einer ganzen Ecke voller Bücher, welche von Urbewohnern geschrieben wurden. Eine zweite Tür im Cafe führt ins Obergeschoss zu einer Bilder- und Fotogalerie von lokalen Künstlern. Auch draussen gibt es einiges zu sehen. Um den Hafen herum erzählen Informationstafeln über die Entstehung der Stadt und Anekdoten aus dem Alltag. Ein guter Start ist der Carrot Park, der auch Parkmöglichkeiten bietet.

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Elk Falls Provincial Park

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Telegraph Cove

Weiter ging es der Küste entlang bis Parksville. Vom Hotel Bayside Oceanfront Resort kann man dem Strand entlang bis zum Community Park laufen. Der Community Park bietet einen Wasserspielplatz für die Kinder und ganze 23 Volleyballfelder für die Sportlichen unter uns. Auf dem Rückweg entdeckten wir den Summer by the Sea Street Market. Ein riesiges Chocolate Cookie war der perfekten Abschluss eines tollen Tages.

Auf der Fahrt nach Ucluelet machten wir Halt in Port Alberni für eine Portion Fish & Chips am Hafen. Entlang des Hafens wird auf verschiedenen Tafeln die Entstehung der Fischerei- und Holzwirtschaft erklärt. Wir konnten beobachten wie kleine Boote die schwimmenden Baumstämme zu den Frachtschiffen zogen. Drei grosse Kräne hoben die Holzbündel aus dem Wasser und lagerten sie im Schiff.

Von Ucluelet führt der Wild Pacific Trail durch den Wald an der Küste entlang zu einem Leuchtturm. Bekannt ist der Weg als Ucluelet Lighthouse Loop. Am Tag darauf besuchten wir Tofino und die Florencia Bay. Durch das etwas düstere Wetter waren wir die Einzigen am Strand. Die Überreste einer Gazebo von der letzten Hochzeit, die Krebse die über den Strand wanderten und Abdrücke eines Bären machten einen sehr gespenstigen Eindruck. Der Nuu-Chah-Nuulth Trail führt vom Parkplatz aus über Holzstege durch den Wald bis zum Lismer Beach. Nicht vergessen den Park-Pass für den Parkplatz zu lösen.

Nach der Fahrt von Ucluelet nach Victoria war ein Spaziergang durch die Innenstadt genau das Richtige. Wir genossen leckere Waffeln von West Coast Waffles und gingen dann dem Hafen entlang, von wo aus man die Sicht auf das Empress Schlosshotel, das Royal BC Museum und das Legislaturgebäude geniessen kann. Je nach Saison hat es verschiedene Künstler und Strassenmusiker entlang der Hafenpromenade. Wer Richtung Fährterminal läuft kann den Wasserflugzeugen beim Starten und Landen zusehen. Wird der Spazierweg dem Wasser entlang fortgesetzt hat man eine tolle Sicht auf die Fisherman Wharf. Wer nicht laufen will, kann auch die Harbour Ferry nehmen, kleine Boote die im inneren Hafen von Victoria fahren. Entlang des ganzen Hafens gibt es fantastische Fish&Chips zum Mitnehmen oder wer es etwas vornehmer haben möchte in einem der Restaurants. Zu empfehlen ist das Restaurant ‘The Local’, welches mit seinen Blumen auf der Terrasse und vorzüglichem Küche sehr beliebt ist. Eine vorgängige Reservation ist empfehlenswert. Ohne Reservation warteten wir eine halbe Stunde aber das Warten hat sich definitiv gelohnt.

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Ucluelet Wild Pacific Trail

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Ucluelet Lighthouse Loop

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Port Alberni

Nach der Fährüberfahrt von Nanaimo nach Horse Shoe Bay fuhren wir dem Meeresarm entlang ins Landesinnere. Unser nächstes Ziel war Whistler, ein ehemaliges olympisches Dorf, welches heute als Luxus Feriendestination gilt. Mit dem Helikopter auf den Berg, ein Spa-Wochenende, Motocross- oder Mountainbike Abfahrten, alles ist möglich in Whistler. Der Dorfkern ist autofrei und ist ganz den Touristen gewidmet. Auf unserer Weiterfahrt durch die grünen Wälder zeigten sich immer wieder kahle Stellen, wo die Waldfeuer gewütet hatten. Die Wälder wurden immer weniger je näher wir Lillooet kamen. Lillooet liegt etwas erhöht am Fraser River und ist ein Durchgangsort und letzte Einkaufsmöglichkeit für viele, die in die Wildnis unterwegs sind. Auch für uns war es eine Zwischenstation. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Camin Lake.

Etwas hinter dem Camin Lake liegt die Guest Ranch Kayanara. Geführt von einem Schweizer Ehepaar, bietet die Ranch Ferienhäuser sowie Platz für Camper. Nach dem Beziehen unseres Ferienhauses planten wir unsere Tage auf der Ranch. Mein Vater liess sich zu einem Ausritt überreden, welcher auf dem Ranchgebiet stattfand zunächst durch den Wald und nach einer kurzen Pause dem Fluss entlang retour. Unsere Kanufahrt führte dem ruhigen Fluss entlang, da es anfing zu regnen beendeten wir die Fahrt beim Ranch House. Bei schönem Wetter kann man bis in den See und dann zum naheliegenden Camping Platz rudern. Die Ranch bietet auch Touren mit ihrem Papamobil oder es kann ein kleines Fischerboot gemietet werden. Wer keine Lust hat zu fischen, kann den Camin Lake oder einer der kleineren umliegenden Seen zum Schwimmen nutzen oder eine Wanderung unternehmen.

Nach den paar ruhigen Tagen auf der Ranch machten wir uns auf den Heimweg entlang von Seen, der Eisenbahnstrecke, dem Fraser River und vereinzelten Städtchen, die nach dem Goldrausch wieder stark geschrumpft sind aber immer noch viele geschichtlich interessante Gebäude haben. Wir machten Halt beim Ortsmuseum von Yale. Die letzte Übernachtung in Kanada war in Harrison Hot Springs. Die Stadt liegt direkt am Harrison Lake und hat einen Damm aufgeschüttet, auf dem man um die Lagune spazieren kann.

Mit nach Hause nahm ich viele tolle Erinnerungen, einen neuen Koffer und Maple Syrup Cookies, um auch in der Schweiz den Geschmack Kanada’s geniessen zu können.

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Whistler

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Gemütliche Terrasse auf der Kayanara Guest Ranch

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