Ruanda – Ein Tag auf den Spuren der Berggorillas

Ruanda – Ein Tag auf den Spuren der Berggorillas

Es ist der Traum vieler Naturliebhaber und Afrikafans: Einmal den majestätischen Berggorillas Auge in Auge gegenüberzustehen. So ein Erlebnis ist viel tiefgreifender, als Sie sich eine Tierbeobachtung vielleicht vorstellen mögen. Denn wenn Sie diesen wundervollen Tieren in die Augen sehen, werden Sie das Gefühl haben, ihnen direkt in die Seele schauen zu können und Sie werden vielleicht feststellen, dass die Unterschiede zwischen Mensch und Tier gar nicht so gross sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Ein Gorilla-Trekking ist eine «Once-in-a-lifetime-experience». Berggorillas werden weltweit in keinem Zoo gehalten. Sie kommen nur im Dreiländereck von Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo vor. Auch wenn sich die Population in den letzten Jahren etwas erholt hat, ist bei nur noch ungefähr 1000 lebenden Primaten ein intensiver Schutz nötig. Zu diesem tragen auch die gekauften Trekking-Permits bei. Unter anderem wird dadurch die Ausbildung der Ranger, Guides und Tracker mitfinanziert. Sie alle sind ein wichtiger Bestandteil und unabdingbar für den Schutz dieser einzigartigen Tiere.

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Begrüssung im Informationszentrum

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Blick zu Anfang des Trekkings

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Durch die Wälder Ruanda's

Doch wie können Sie sich einen Besuch bei den Berggorillas vorstellen? Wie läuft ein Trekking-Tag ab? Lassen Sie sich entführen in die grüne Welt der Gorillas und erfahren Sie, wie unsere ehemalige Reiseberaterin Tanja Strehler vom früheren Reisezentrum Solothurn diesen Tag erlebt hat:

Der Tag startet früh morgens mit einem ausgiebigen Frühstück. Da wir die Berge erklimmen werden, um die Heimat der Berggorillas zu erreichen, ist eine gute Stärkung sehr wichtig. Wir packen unseren Tagesproviant und genügend Getränke, die Regenjacke, Gartenhandschuhe und natürlich unsere Fotoausrüstung ein und fahren mit unserer Reisegruppe zum Informationszentrum.

Dort angelangt treffen wir den Guide sowie weitere Reisegruppen, die sich mit uns zusammen auf die Suche nach den Gorillas begeben werden. Nun werden wir alle in Grüppchen von je 8 Personen eingeteilt. So kann gewährleistet werden, dass die Gorillas möglichst oft zur Ruhe kommen können und gesund bleiben. Jede Gorilla-Familie wird pro Tag nur von einer Gruppe besucht und hat auch Ruhetage ohne jegliche Besucher.

Nach einer Instruktion zu den «Do’s & Dont’s» geht es los, für manche Gruppen bereits zu Fuss, für uns zunächst noch motorisiert, denn abhängig davon, wo die Gorilla-Familie lebt, wird man zum nächstgelegenen Parkeingang gefahren.

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Aussicht während des Trekkings

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Dichte Wälder in Ruanda

Bevor der Aufstieg beginnt, erhält der Guide Verstärkung. Die Träger stehen schon bereit und bieten für ein kleines Honorar eine helfende Hand. Definitiv gut investiertes Geld!

Nebst dem Team aus Guide und Trägern spielen die Tracker eine entscheidende Rolle. Sie sind als Vorhut schon in der Nacht gestartet, um die Gorillas anhand ihrer Spuren aufzuspüren. Die Tracker geben dem Guide nun per Funk Bescheid, wo sich die Gorillas befinden und so können wir auf direktestem Wege zu einem der schönsten Erlebnisse unseres Lebens aufbrechen.

Nun endlich marschieren wir los und die Aufregung ist gross. Da unser Weg uns zunächst durch Bambuswälder und noch nicht steil bergauf führt, nutzen wir die Gelegenheit, ein bisschen zu plaudern und gemeinsam die Vorfreude zu geniessen. Unser Guide ist ein äusserst interessanter Mann und erzählt uns nebst vielem anderem auch Geschichten über die Gorillaforscherin Dian Fossey, die er persönlich kannte. Der Weg führt über Trampelpfade aufwärts in die Tiefen dieser wundersamen Landschaft und plötzlich finden wir uns mitten im Regenwald wieder. Wenn der Weg mal von Gestrüpp versperrt ist, schlägt der Guide ihn mit der Machete frei. So geht es immer weiter. Dank der Träger kommt man auch durch jeden noch so unpassierbar scheinenden Abschnitt. Wie lange man zu wandern hat, weiss man im Voraus nie. Eine gute Basisfitness ist also Grundvoraussetzung. Es bieten sich aber auch genügend Verschnaufpausen, denn immer mal wieder halten wir an, um einen Schluck Wasser zu trinken oder die sich bei Lichtungen bietende Aussicht zu geniessen.

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Gorilla hoch in den Bäumen

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Gorilla in sein Spiegelbild vertieft

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Auge in Auge mit einem Berggorilla

Dann endlich ist es soweit. Das erste Rascheln und das Aufblitzen schwarzen Fells durch die Blätter. Nun werden wir angewiesen, die Rucksäcke auszuziehen, alles, was nicht gebraucht wird, abzulegen und die Kamera bereit zu machen. Auch Getränke und Nahrungsmittel bleiben bei den Rucksäcken, um die Gorillas in ihrem natürlichen Verhalten nicht zu beeinflussen. Die Tracker passen derweilen auf unsere Sachen auf.

Das Herz beginnt zu pochen und langsam geht man dem Rascheln entgegen. Der erste Gorilla ist noch recht jung und sitzt oben in einem Baum, wo er gemütlich Grünpflanzen verspeist. Alle versuchen, einen guten Blick auf ihn zu erhaschen und die ersten Fotos werden geschossen. Als der Gorilla weiterwandert, gehen wir ihm voller Ehrfurcht hinterher. Und plötzlich sind sie da: nicht nur einer, sondern zwei…drei…vier… – nein, sogar fünf majestätische Gorillas befinden sich direkt vor uns und betrachten uns mit einer Art entspannter Neugier. Wir selbst können unser Glück kaum fassen und sind gebannt von ihrem Anblick. Auch der Silberrücken* ist dabei; obwohl er wachsam ist und alles gut im Blick hat, ist er ganz locker. Nach einer Weile findet er sein Spiegelbild im Wasser interessanter als uns. Trotzdem wirft er uns immer wieder einen kontrollierenden Blick zu, schliesslich ist er das Oberhaupt und somit Beschützer der Familie. Wir haben unglaubliches Glück, denn die gesamte Gorilla-Familie besteht aus 18 Tieren, drei davon sind Babys. Besonders am Verhalten der Mütter erkennt man deutlich, wie nahe wir Menschen mit diesen wundervollen Tieren verwandt sind. Die Liebe und Fürsorge der Gorilla-Mamas zu ihren Jungen ist unverkennbar und ähnelt stark dem menschlichen Mutterinstinkt.

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Junger Gorilla

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Gorillamutter mit Baby

Bis zu 6 Stunden pro Tag verbringen die Gorillas mit essen. Ein Silberrücken muss pro Tag bis zu 20 kg Nahrung aufnehmen. Durch die Nahrungssuche ist die Familie ständig in Bewegung und nun überall um uns verteilt. Wir versuchen, alles gleichzeitig aufzunehmen. Zwei ausgewachsene Gorilla-Weibchen kommen auf uns zu. Da wir mitten in einem Pfad stehen, machen wir einen Schritt ins Gebüsch und lassen die Tiere passieren. Die Gorillas haben hier Vortritt. Die beiden Weibchen gehen ganz nahe an uns vorbei, keinen Meter mehr entfernt. Angefasst wird natürlich nicht, jedenfalls nicht auf unsere Initiative hin. Wenn die Gorillas aber neugierig sind und uns berühren, ist das selbstverständlich erlaubt. Die Ruhe zu bewahren ist dabei oberstes Gebot. Die beiden Weibchen sind aber weniger an uns interessiert als vielmehr an den saftigen Pflanzen weiter vorne am Weg und würdigen uns daher nur eines kurzen Blickes.

Völlig versunken in die Beobachtung der Familie, die gemeinsam spielt, frisst und sich pflegt, merken wir nicht, wie die Zeit vergeht. Viel zu früh heisst es «Time is over» und es wird Zeit, zu gehen. Das war mit Sicherheit eine der kürzesten Stunden meines Lebens, aber definitiv auch eine der aussergewöhnlichsten!

Auf dem Rückweg zum Wagen oder direkt zum Informationszentrum kann man die ersten Eindrücke verarbeiten und austauschen. Als Zeugnis dieses einmaligen Tages erhält man ein Gorilla-Trekking-Zertifikat, auf dem das Datum und der Name der besuchten Familie festgehalten wird. Und obwohl dieses physische Souvenir eine tolle Erinnerung ist, so ist dieses besondere Erlebnis vor allem in unseren Herzen verankert und in unseren Gedanken verewigt.

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Silberrücken - Anführer der Familie

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Gorillas in Ruanda

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Huckepack auf dem Rücken der Gorillamutter

Möchten auch Sie einen so aussergewöhnlichen und einmaligen Tag erleben? Gerne unterstützen wir Sie bei der Verwirklichung Ihrer persönlichen Afrika-Reise. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in einem unserer Reisezentren.